Nach weiteren 10 Stunden Flug kommen wir in Sao Paulo an. Es ist heiß und die Sonne scheint. Also schnell am Flughafen umgezogen und raus zum Busterminal! 🙂
Nur welches Terminal, geschweige denn welcher Bus, wird uns nicht so wirklich klar. Wir stellen schnell fest, dass man mit Englisch hier nicht weit kommt. Mit Hand, Fuß und ein paar Brocken Spanisch finden wir schließlich den Bus ins Zentrum. Im Bus spricht mich eine ältere Dame auf Portugiesisch an und wir unterhalten uns angeregt während der Fahrt, wobei der Gesprächsinhalt aufgrund der Tatsache, dass wir uns nicht verstanden haben eher gering war 😉
Angekommen im Zentrum warnt uns ein Passant auf Englisch, dass es hier sehr gefährlich sei und wir unsere Elektronik besser so verstauen, dass man Sie nicht mehr erkennt…. sehr beruhigend.
Außerhalb des Bahnhofs erschrecken wir über den Zustand der Stadt. Sao Paulo ist mit Abstand die dreckigste Stadt, die ich bisher gesehen habe. In den Straßen stapeln sich die Obdachlosen, alles ist voller Müll und die Gebäude sehen größtenteils heruntergekommen aus. An manchen Ecken muss man glatt aufpassen keinem herumliegenden Obdachlosen auf die Finger zu treten. Wir fühlen uns am Tag unwohl, die Smartphones werden nur im äussersten Notfall aus der Tasche geholt. Wenn dies tagsüber schon so ist, will man gar nicht an die Nacht denken… Dennoch hat die Stadt einen gewissen Charme, sodass wir noch mehrere Stunden durch die City laufen.
Wir wollen die einzige für uns interessante Touristenattraktion, das Dach des Banespa Tower mit Aussicht auf Sao Paulo besichtigen. Die Schlange hierzu ist uns jedoch viel zu lang, sodass wir uns im gegenüberliegenden Steakhouse lieber ein Steak genehmigen.
Als wir für den Abend uns noch ein paar Getränke im Supermarkt besorgen, erfahren wir das erste Mal, was Regenschauer in Brasilien bedeutet. Binnen Minuten setzt der Platzregen ein und überschwemmt alle Straßen. Bordsteine werden zu Kanälen, Müllsäcke werden vom Wasser die Straßen heruntergespült. Wir warten am Supermarkt bis der Regen nachlässt und laufen durchs mittlerweile dunkle Sao Paulo zu unserem Hotel.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf zum Busbahnhof um nach Rio de Janeiro zu fahren. 350km lassen sich ja bis zum Nachmittag schaffen….denkste! Wir benötigen für die Fahrt 10 Stunden! Der Verkehr aus Sao Paulo raus und ins Zentrum von Rio rein ist die Hölle. Stop and go über Stunden. Ein kleiner Trost sind die extrem gemütlichen Sitze in unserem Bus.
Wir kommen gegen halb 11 abends am Busbahnhof in Rio an. Es ist schon wieder stockdunkel, schwül und heiß. Da wir nicht im dunklen mit unserem kompletten Gepäck durch die Stadt irren wollen, buchten wir während der Fahrt noch schnell ein Hostel an der Copacabana mit unseren Smartphones.

Busbahnhof in Rio De Janeiro
Unser Hostel ‚Chill Hostel‘ liegt auf einem Berg, direkt am Hang im Ortsteil Leme mit Sicht auf das Meer. Und das für 50 Euro bei 2 Tagen und 2 Personen. Allerdings müssen wir unser Hostel erst einmal finden. 20 Minuten Busfahrt mit einem lokalen Bus und noch einmal 20 Minuten Fußweg liegen vor uns.
An der GPS Position angekommen finden wir jedoch kein Hostel vor. An einer Bar sitzen ein paar Männer und trinken Bier. Wir sprechen sie an und glücklicherweise spricht einer von ihnen Englisch. Leider kennt jedoch keiner der Männer unser Hostel. Wir irren unzählige Treppen hinauf und laufen durch die steilen Häuserreihen auf der Suche nach unserem Hostel. Dabei helfen uns einige Einheimische und trotz der Sprachbarriere sind hier alle sehr hilfsbereit. Ein junges Mädel läuft sogar mit uns den Berg wieder hinab und dank ihrer Hilfe finden wir schweißgebadet unser Hostel. Die Leute im Hostel sind nett und die Atmosphäre ist super. Wir genießen noch ein eiskaltes Bier an der praktischerweise direkt vor unserer Haustür liegenden Bar, bevor wir erschöpft ins Bett fallen.
Am nächsten Tag ist der 24. Dezember. Heiligabend und wir beschließen den Tag mit einem Bad im Meer zu beginnen. Wie kann man das Weihnachtsfest sonst schöner feiern ;-)? Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen ist, dass wir zur Bescherung einen schönen Sonnenbrand erhalten werden.
Am Nachmittag gehen wir noch das Geburtstagskind besuchen und fahren mit der Bahn hoch zur berühmten Christo Statue, welche hoch über Rio thront. Die Aussicht ist phänomenal, der Eintrittspreis Preis mit über 20 Euro allerdings auch.
Den Abend, sowie den nächsten Tag verbringen wir mit Essen und am Strand liegen, bevor es Nachts wieder zum Flughafen geht. Das Amazonasgebiet wartet auf uns: Das Abenteuer kann beginnen!