Wir fahren von Ao Nang Richtung Norden, zu den Magrovenwälder von Ao Thalane. Dort ist heute eine Kajakfahrt geplant. Dort angekommen erhalten wir unsere Ausrüstung und auf geht’s!
Die geplante Strecke ist allerdings ganz schön lang. Strömung ist kaum vorhanden und das Paddeln erweist sich schwerer als gedacht. Mir geht es heute leider gar nicht gut, das scharfe Essen vom Vortag war wohl etwas zu viel für mich. So fluche ich die letzten Kilometer nur noch und kann die geniale Landschaft nicht wirklich genießen. Jedesmal wenn ich beim Paddeln meine Finger am Kajak stoße ereilt mich ein Tobsuchtsanfall und Martin muss darunter leiden. Zum Glück weiß er was in so einer Situation das Beste ist: Einfach weiter paddeln! 😀
Nach der Tour geht es zu unserer Lodge im Kaoh Sok Nationalpark. Unsere Unterkünfte sind kleine, sehr einfache Baumhäuser mitten im Nationalpark. Moskitonetze sind hier ein muss.
Die Besonderheit unseres Baumhauses: Freiluft Dusche + WC! Klingt erst mal toll und sieht auch toll aus…. bis man Nachts während eines Monster Monsuns auf den Pott muss… den Rest überlasse ich nun deiner Phantasie 😉
Im Eingangsbereich der Hütten standen jeweils sehr massive, und somit sehr schwere, Steinbänke. Um Werner, einen unserer Reisefreunde zu ärgern, haben wir seine Tür, welche nach außen Aufging, nach einem gemeinsamen Barbesuch damit verbarrikadiert. Für uns ein riesen Spaß, für ihn erstmal weniger. Wir jedenfalls lagen vor Lachen am Boden.
Die Rache kam am nächsten Morgen: Er warf eine Banenenstaude in unser Freiluftbad. Wir wurden vom Affengeschrei und getrampel auf unserem Dach wach. Unser komplettes Bad war voller Affen! – Touché Werner!
Obendrein haben mir die Affen aus unserem Bad dann auch noch Shampoo und Rasierschaum geklaut – Was die wohl damit vorhaben?! Falls also Affen mit Schaum vorm Mund gesichtet werden: Es handelt sich hierbei nicht um Tollwut! 😉
Obwohl wir ja bereits genug Dschungel in unserem Bad hatten geht es trotzdem auf zu einer weiteren Dschungelwanderung. Ein Stück laufen wir durch den noch gut erschlossenen Eingangsbereich des Nationalparks um dann vom Ratchprapha-Dam mit Longtailbooten zum eigentlichen Ausgangspunkt unserer Wanderung zu gelangen. Die Bootsfahrt führt uns durch kleine Flussarme, die Seiten stark bewachsen. Je weiter wir fahren, desto grüner und dichter wird der Pflanzenwuchs.
Wir kommen an einem kleinen, sehr wackelig aussehendem Steg an. Noch schnell etwas Wasser gekauft und auf geht’s. Zuerst laufen wir auf relativ einfachen Wegen. Aus diesen Wegen werden kleine Trampelpfade. Aus diesen Trampelpfaden wird Querfeldein und über Stock und Stein – oder in diesem Fall Stein und Fluss.
Mehr als einmal müssen wir während der Wanderung Blutegel von unseren Beinen entfernen. Wir hätten uns doch diese Schutzhosen kaufen sollen…
Eine Abkühlung gönnten wir uns in einem der Flüsse. Etwas mulmig ist einem zwar schon, wenn man bedenkt, was für Tiere dort rumschwimmen. Aber die Abkühlung war das Risiko mehr als Wert.

Abkühlung – Arschkaltes Quellwasser!
Unser Ziel mitten im Dschungel ist die Nam Tha Loo Höhle. Eine Tropfsteinhöhle, durch die ein Fluss fließt. Theoretisch kann man auf der einen Seite der Höhle einsteigen und durch klettern und schwimmen die Höhle am anderen Ende verlassen. 3 Jahre zuvor ist jedoch eine Touristengruppe bei dem Versuch ertrunken, sodass wir uns mit unserem Guide nur einige hundert Meter in die Höhle trauen. Dies reicht uns jedoch bereits vollkommen um einen unglaublichen Anblick zu haben.
Im Eingangsbereich lässt es sich noch laufen und sieht wie eine gewöhnliche Tropfsteinhöhle aus. Nach einigen Metern muss man bereits durch den Fluss laufen und es wird dunkel…
Nun wechseln sich schwimmen, klettern und durch den Fluss laufen ab. Mittlerweile sind wir bereits im Stockdunklen, man sieht die Hand vor Augen nicht. Besonders ich nicht, da ich keine Taschenlampe dabei habe. Also taste ich mich langsam vorwärts. Erwische dabei das eine oder andere Tier. Ich möchte gar nicht wissen was es war.
Plötzlich befinden wir uns in einem größerem Höhlenbereich. Ich fühle mich wie im Film „Reise zum Mittelpunkt der Erde“.
(- Ab hier sollten Frauen und Menschen mit Spinnenphobie aufhören zu lesen! -)
Unser Guide warnt uns an die Decke zu Leuchten. Zu spät – Hunderte von Fledermäusen fliegen aufgeschreckt durch die Gegend. Wir leuchten zu Boden. Auch keine gute Idee: Hier tummeln sich hunderte von Spinnen. Von klein bis Handflächengroß! Und die kleinen Spinnen springen auch noch… und die großen sehen einfach nur fies aus. Alles juckt und kribbelt. Ich schlage Spinnen weg, die mir die Beine rauf krabbeln. Raus hier! 😀

Kein Foto aus dem Internet…Das Foto ist tatsächlich bei unserem Besuch von unserem Guide geschossen worden. Handgroß das Viech! Picture by Keng Kubglom
Der Rückweg durchs Dunkel war gar nicht mal so schön. Ich erinnere mich noch an die Worte von unserem Guide nachdem wir die Höhle verlassen haben: „Gut, dass ihr nicht wusstet, was da so alles im Wasser rumschwimmt….“
Da wir unsere Kameras nicht mit in die Höhle nehmen konnten, hier ein Video von einer anderen Reisegruppe.
Den Abend lassen wir in einer geselligen Gruppe an der Bar ausklingen. Jeder hat genug Geschichten von seinem Tag zu erzählen.
Am nächsten Tag erkunden wir noch ein wenig den Nationalpark, sowie das angrenzende Dorf.
Anschließend geht die Reise weiter nach Kaoh Lak, ein wenig „normaler“ Strandurlaub zum Ende unserer Reise.
Du hast mir gerade meinen Arbeitsplatz versüßt , ich war nicht auf Arbeit sondern im Urlaub 😉 , du hast das so super geschrieben da kommt man sich beim lesen vor , als wären man selber dort gewesen , Dankeschön für diesen Einblick
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